Aus
meiner frühen Schulzeit besitze ich noch ein altes Heft: "Susi Schmid"
steht darauf; den Ypsilon entdeckte ich erst in der 5. Klasse. Schon
meine allerersten Geschichten handeln von Moder, Pest und Grausen. Auch
Spukschlösser, Geheimgänge und Skelette waren mir offenbar von jeher
sympathisch. Ich schreibe also, seit ich schreiben kann. Mit 22
sandte ich eine Kurzgeschichte ans Schweizer Radio. Ob man sie für ein
"Schreckmümpfeli" verwenden könne, fragte ich. (Das "Mümpfeli" war
meine Lieblingssendung, schon seine Titelmelodie versetzte mich jeweils
in einen Zustand verängstigten Entzückens.) "Nein", hiess es. "Nicht
gut genug." Ich war ziemlich beleidigt. In einer "Ha! Denen zeige
ich's!"-Trotzreaktion schickte ich eine neue Story. Sie wurde
angenommen, produziert und 1987 ausgestrahlt. 1994 schrieb ich
"Bergwanderung" und nahm damit am Kurzgeschichtenwettbewerb der ersten
Burgdorfer Krimitage teil. Die Geschichte gewann den ersten Preis. Der
Verleger meines Mannes, des Krimiautors Alexander Heimann, meinte: "Wenn du noch ein Dutzend Geschichten in
dieser Qualität schreibst, machen wir ein Buch daraus." 1999 erschien "Die Bergwanderung und andere Grausamkeiten" im Cosmos Verlag, Muri bei Bern. Die
Idee, einen Roman zu schreiben, begann mich zu piesacken. Eine
Protagonistin fing an, Gestalt anzunehmen. Solide Gestalt. Rundum
bestens gepolsterte Gestalt. Evi Gygax aus Hölibach AG wurde, kaum
erdacht, als erstes durch einen Leichenfund erschreckt und im weiteren
Verlauf des Romans "Himmelskönigin" generell körperlich und seelisch
malträtiert, gemäss Flauberts Ratschlag für Romanautoren: "Quäle deine
Heldin." Wider Erwarten überlebte Evi alle Strapazen und nahm einen
Job als Köchin für eine Schweizer Reisegruppe an: Mein zweiter Roman
spielt in Marokko und heisst "Das Wüste lebt". Möglicherweise wird
Evi Gygax irgendwann anfangen, mir auf die Nerven zu gehen und ich
werde sie umbringen müssen. Vorerst habe ich sie nun aber nach Rom
geschickt. Wo sie ebenfalls ein wenig gequält, dafür aber auch umso
heftiger geküsst wird. Und überhaupt eine interessante Zeit verlebt.
Unter einem oktoberblauen Himmel. Viel Spass!
Eine Kurzbiographie für Pressezwecke finden Sie hier. Pressebilder in hoher Auflösung ebenfalls hier. Eine Biographie von Alexander Heimann finden Sie hier.